Mathias Kirsch begleitet unsere drei Herrenmannschaften als Torwart- und Fitnesstrainer. Im folgenden Interview könnt ihr ihn besser kennenlernen:
Du kommst ursprünglich nicht aus Neuendettelsau. Wie kamst du überhaupt zu deinem Ehrenamt beim TSC?
Meine Familie und ich sind aus beruflichen Gründen nach Mittelfranken gezogen und haben hier gut Anschluss gefunden. Als aktiver Schiedsrichter habe ich einen neuen Verein gesucht, für den ich damals noch pfeifen konnte. Durch die Schiedsrichtergruppe habe ich den Kontakt von Ida, Andreas Trautner, bekommen und bin dann aufgrund der Zusage von Ida zum TSC gewechselt. Nach dem Ende meiner aktiven Schiedsrichterzeit habe ich das Amt als Trainer angetreten. Auch hierfür habe ich Kontakt zu Ida gesucht und ihn gefragt, wie ich die Fußballabteilung des TSC trotz Beendigung meiner Tätigkeit als Schiedsrichter weiterhin unterstützen kann. Nach einem persönlichen Vorstellungsgespräch und einem weiteren Treffen durfte ich ein Probetraining als Torwarttrainer abhalten, das, wie es scheint, für gut befunden wurde.
Bei welchen Vereinen warst du in der Vergangenheit bereits aktiv und in welchen Rollen?
In den letzten Jahren war ich als Jugend- und Torwarttrainer beim SV Strahlendorf, wo auch meine zivile Trainerkarriere begonnen hat. Darauf folgten Einsätze beim MSV Pampow, TSV Murnau, TSV Farchant und schließlich beim TSC Neuendettelsau.
Was verbindest du mit dem TSC als Verein? Was waren die Highlights deiner Zeit beim TSC?
Für mich steht der TSC für Leidenschaft für den Sport, Teamgeist und die Freude, Spielerinnen und Spieler in ihrer Entwicklung zu begleiten. Der Verein steht für nachhaltige Trainingsarbeit, Engagement und die individuelle Förderung. Besonders schätze ich die starke Gemeinschaft, in der Leistung und Spaß gleichermaßen zählen, sowie die Möglichkeit, eigene Ideen einzubringen und unsere Mannschaften gemeinsam sportlich und menschlich weiterzuentwickeln. Es ist für mich sehr erfüllend, Teil eines Umfelds zu sein, das den Sport wirklich lebt und fördert.
Zu den Highlights in meiner bisherigen Zeit beim TSC zählen zweifellos die Aufstiege unserer Herrenmannschaften sowie die hervorragenden Turnierergebnisse der Jugendteams. Es war beeindruckend zu sehen, mit wie viel Leidenschaft, Einsatz und Teamgeist in allen Altersklassen gespielt wurde. Jeder Erfolg – egal, ob groß oder klein – hat gezeigt, wie stark der Zusammenhalt im Verein ist. Alle Beteiligten haben dazu beigetragen, dass diese Zeit sportlich und menschlich etwas Besonderes war.
Wie viel Zeit verbringst du im Schnitt wöchentlich mit deinem Ehrenamt? Was ist deine persönliche Motivation so viel Zeit zu investieren?
In der Hochsaison investiere ich bei bestem Wetter und guten Platzverhältnissen im Schnitt etwa 12 bis 16 Stunden pro Woche in mein Ehrenamt. Diese Zeit umfasst Trainingseinheiten mit den Torhütern von der E-Jugend bis zum Herrenbereich sowie individuelle Einheiten mit Spielern, die nach einer Verletzung oder Trainingspause wieder in Form kommen möchten. In der Saisonvorbereitung, speziell für die erste Herrenmannschaft, kann es auch mal mehr werden.
Es macht mir großen Spaß, mit den Spielern zu arbeiten und ihre Entwicklung zu begleiten. Besonders motiviert mich, zu sehen, wie sie sich durch gezieltes Training verbessern und mit Freude dabei sind. Auch die Gemeinschaft im Verein und das Gefühl, etwas zum Erfolg und Zusammenhalt der Mannschaften beizutragen, sind mir sehr wichtig. Das Ehrenamt ist für mich daher nicht nur eine Aufgabe, sondern eine echte Leidenschaft.
Du hast einige Sport- und Trainerausbildungen – kannst du die alle auflisten? Welche fehlen noch und stehen als nächstes an?
Puh, ihr stellt ja viele Fragen. Wollt ihr die wirklich alle beantwortet haben? In meinem Leben habe ich schon zahlreiche Aus- und Weiterbildungen absolviert. Ich habe als Übungsleiter angefangen und mich im Laufe der Zeit immer weiter ausbilden lassen. Viele Lizenzen habe ich in meiner aktiven Zeit bei der Bundeswehr erworben und umschreiben lassen. Unter anderem bin ich ausgebildeter Fachtrainer für Gesundheitssport. Außerdem bin ich Fachtrainer für Kondition und Fitness, Fachtrainer Judo und militärischer Nahkampf sowie Ausbilder für MILKO (Militärisches Konditionstraining). Zudem bin ich Fachsportleiter Fußball. Nach meiner aktiven Zeit habe ich zudem eine Ausbildung zum Torwarttrainer absolviert. Darüber hinaus habe ich Ausbildungen zum Präventionstrainer und zum Fitness-, Koordinations- und Athletiktrainer absolviert.
Demnächst starte ich die Ausbildung zum Basis-Coach, damit ich im nächsten Jahr vielleicht die Ausbildung zum Torwart-Leistungskurs absolvieren kann. Was danach kommt, werden wir sehen. Ich lasse es auf mich zukommen. Ein, zwei Pläne habe ich schon, aber noch nichts Konkretes.
Was ist dein Fazit zum bisherigen Saisonverlauf?
Der TSC Neuendettelsau schlägt sich in seiner ersten Landesligasaison bislang ordentlich, steht aber im unteren Tabellenmittelfeld und kämpft noch mit der Konstanz. Nach einem historischen Aufstieg zeigt das Team engagierte Leistungen, hat aber vor allem defensiv und in der Chancenverwertung noch Luft nach oben. Positiv hervorzuheben sind die gute Integration neuer Spieler und erste Achtungserfolge wie der Sieg gegen Schwabach 04. Wenn ich es kurz zusammenfasse:
„Solider Start mit Potential – aber noch viel Arbeit bis zur Etablierung.“
Was sind deine Ziele in der Arbeit mit den Dettelsauer Torhütern und Spielern? Wo siehst du die Herausforderungen und Entwicklungsfelder?
Mein Ziel ist es, die Torhüter sowohl technisch als auch mental so weiterzuentwickeln, dass sie ein sicherer Rückhalt für die Mannschaft sind und aktiv am Spielaufbau teilnehmen können. Dabei geht es um ein sauberes Stellungsspiel, ein mutiges Mitspielen und eine klare Kommunikation mit der Abwehr. Gleichzeitig möchte ich in Absprache mit dem Trainerteam von Dieter Kreiselmeier, das ich unterstützen darf, das Zusammenspiel zwischen Torhütern und Feldspielern stärken, um eine geschlossene, stabile Defensive zu formen. Entscheidend ist, dass alle Spieler Selbstvertrauen und Sicherheit ausstrahlen – auch in schwierigen Spielsituationen.
Die größte Herausforderung liegt im Tempo und der Qualität der Landesliga, an die sich alle – Torhüter wie Feldspieler – erst gewöhnen müssen. Besonders die Abstimmung zwischen Torhütern und Abwehr sowie die Reaktionsfähigkeit bei schnellen Angriffen sind zentrale Entwicklungsfelder. Auch die mentale Stabilität nach Rückschlägen und die Konstanz über 90 Minuten sind Punkte, an denen wir – die Mannschaft und das Trainerteam von Dieter Kreiselmeier – weiterarbeiten müssen. Insgesamt geht es darum, den Schritt von einer guten Bezirksliga-Mannschaft zu einer konkurrenzfähigen Landesliga-Truppe nachhaltig zu meistern.
Was ist deine Message an die TSC-Fans?
Wir sind stolz, erstmals in der Landesliga zu spielen, und werden auf dem Platz immer unser Bestes geben. Es wird Höhen und Tiefen geben, aber eure Unterstützung hilft uns enorm dabei, als Team zu wachsen. Bleibt hinter uns, feuert uns an – gemeinsam wollen wir den Verein auf diesem neuen Niveau etablieren und für spannende Spiele sorgen! Euer Glaube an uns macht den Unterschied. Seid also laut, seid stolz und seid Teil unserer Reise!
Wenn du nicht gerade am Sportplatz bist: Wie gestaltest du deine Freizeit?
Ich verbringe gerne Zeit mit meiner kleinen Familie. Ich lese viel und spiele gerne Schach mit meiner Tochter. In meiner Freizeit bin ich meistens sportlich unterwegs. Ich laufe gerne viel und lange, fahre sehr gerne (Renn-)Rad und halte mich mit Krafttraining fit. Gerne nehme ich auch an sportlichen Veranstaltungen teil. Im Urlaub sind meine Frau und ich eher aktiv unterwegs, sei es beim Wandern in den Bergen oder beim Erkunden der Region mit dem Fahrrad.
Bei den Spielern bist du unter anderem als „Schleifer“ bekannt – wie kam es zu diesem Spitznamen?
Ich glaube, diese Frage können eher die Spieler beantworten, die mich „Schleifer“ nennen. Bis vor einiger Zeit wusste ich es selbst noch nicht und könnte nur Vermutungen anstellen. Ich versuche einfach, meine Torhüter und die mir anvertrauten Spieler bestmöglich zu fördern und zu fordern. Denn nur, wer manchmal über seine selbst gesetzten Grenzen hinausgeht, merkt, dass diese oft nur im Kopf bestehen und deutlich mehr möglich ist. Dabei achte ich immer darauf, dass niemand überfordert wird. Ein gesunder Druck kann jedoch sehr hilfreich sein, um sich weiterzuentwickeln.
Dass mich die Spieler „Schleifer“ nennen, könnte mit meiner Art des Trainings zusammenhängen. Ich lege großen Wert darauf, dass jeder Spieler individuell vorbereitet wird und das Team insgesamt optimal auf den Platz geht. Das bedeutet harte Einheiten, Wiederholungen und Fokus auf Details – nicht, um zu quälen, sondern um zu formen. Am Ende profitieren alle davon: Die Spieler erkennen ihre Möglichkeiten und das Team wird für die bevorstehenden Herausforderungen gestärkt.
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